Lesungsbericht

Amethyst + Glückskäferfingernägel = was kann da noch schiefgehen?
Amethyst + Glückskäferfingernägel = was kann da noch schiefgehen?

17.04.2014, morgens halb zehn in Berlin, Deutschland.
Klein-Claudi entsteigt ihrem Bettchen und freut sich auf ihren ersten Osterurlaubstag. Ohnehin ist dieser Tag etwas ganz Besonderes. Denn am Abend wird sie ihre allererste Lesung in der Heimat begehen.

Doch bis dahin sind noch allerlei Dinge zu erledigen: Behördengänge, Essen einkaufen, Edelstein gegen Lampenfieber (ernsthaft!) besorgen, dem Autorenrücken sportlich entgegenwirken. So Krams, den man halt macht an seinem ersten Urlaubstag.

 

 

 

In guter preußischer Pünktlichkeit fällt sie dann eine Stunde zu früh im Café Tasso ein, um eventuell einen Kaffee zu schnorren und beim Aufbau ihrer eigenen Bühne zu helfen (Doppelcheck!)

 

SinneWerk gGmbH

Frau Diste zeigt mir wie ich das Mikro zähmen kann
Frau Diste zeigt mir wie ich das Mikro zähmen kann

 

 

17.04.2014, 19.59: Heroisch moderiert Frau Diste sie an und Claudi wagt sich kampfunerfahren ans Mikrofon, das ihr leider während der Lesung immer wieder abhaut.

Doch ansonsten vergeht das erste Drittel, das sich mit dem Erstlingswerk ‚Familie, Liebe und andere Sorgen‘ beschäftigt, mit ohne viel Lampenfieber, kurzen Hustern aus den Zuschauerreihen und verhaltenen Verhasplern ihrerseits.

... indem ich's festhalte :)
... indem ich's festhalte :)

Sodann legt sie eine Pause ein, stellt fest, dass ihre Gäste recht unterhalten aussehen, und ist mit sich zufrieden!


Im Laufe des zweiten Teils setzt dann plötzlich ein wenig Aufregung ein. Aber eher, weil sie sogleich eine Passage vorliest, die ihr emotional sehr nahegeht und hinterher auch kurz etwas über die Beziehung zu ihrem großen Bruder sagt.

Ob das Publikum merkt, dass sie vor Rührung weinen könnte?

... Wenn ein Buch nach all der Zeit immer noch derartige Gefühle hervorruft, dann hat jemand seine Arbeit gut gemacht, oder?

Im letzten Drittel findet die offizielle Vorpremierenlesung von ‚Zimazans‘ statt (Juhu-Ruf aus dem Publikum).

»Oha, gleich muss ich brüllen - markerschütternd bitteschön!«, denkt sie.

Zuhause beim Üben und später Probevorlesen mit der Tschordis und der Diana via Skype ging das ganz gut - aber hier?

Schon kommt sie an der Stelle an und ... brüllt ins Mikro (kollektives Zusammenzucken in den Zuschauerrängen - ja das war so geplant)!!


Und plötzlich ist die Zeit rum. Waren das echt 90 Minuten? Zuhause beim Üben kam ihr das immer so ewiglich vor, aber hier behauptet sie mit Recht: »Ich hoffe, ihr hattet so viel Spaß wie ich!«


Während der Lesung piepste übrigens das Handy. Die Lektorin war nämlich im Publikum - wusste Dinge zu verbessern ... wie könnte es anders sein?

Für den nächsten Auftritt im Café Tasso (ca. November) wird Claudi das natürlich berücksichtigen und hofft auf zahlreiches Erscheinen!