nebenbei: neue (kleine) Veröffentlichung

Lieber Leser:innen,

ich bin mit J. B. Fletcher und ihren Krimis aufgewachsen. Eine blitzgescheite, entwaffnend höfliche Dame, gespielt von Angela Lansbury, löst Mordfälle und schreibt nebenher Bestseller ... und andersrum. Als ich Heranwachsende war, trat Ministerin Angela Merkel in mein Alltagsgeschehen. Sie müssen wissen, meine Familie war immer hochpolitisch - von kleinauf war es für mich normal, dass wir abends die Tagesschau und öfter Polittalkshows guckten. Mit 15 hatte ich eine politische Meinung (die damals der meiner Eltern widersprach). 2009 war die Regierung so freundlich, die Bundestagswahl ein Jahr vorzuziehen, sodass ich gerade 18 geworden, wählen konnte. Angela Merkel wurde am selben Tag Kanzlerin, als ich meine PKW-Fahrerlaubnis erhielt. Es war ein großer Tag für Deutschland.

Ich habe Angela Merkel nicht gewählt, aber ich bin froh, dass ein ostdeutscher Bücherwurm bisher mein ganzes Erwachsenenleben mein Heimatland regiert. Auch lese ich selten Krimis, müssen Sie wissen. Wenn doch, dann ist es eher zufällig und das Buch enthält Elemente meiner Lieblingsgenre, etwa Dark Fantasy oder Deutsche Geschichte. Die Krimis von J. B. Fletcher, und wie sie mit Geduld und Unaufgeregtheit Morde und andere Rätsel löst, entsprechen jedoch dem, was ich als abendfüllendes Entspannungsfernsehen betrachte. Je mehr ich mich mit der Figur beschäftigte - als Autorin sah ich natürlich Parallelen - desto mehr stellte ich Ähnlichkeiten zu meiner Kanzlerin fest. Vielleicht liegt es am Vornamen?!
Wenn Sie schon ein paar meiner Romane gelesen haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass ich ein Faible für Heldinnen habe, deren Vornamen mit A beginnen. Als ich beschloss, mich an einem fletcheresken Krimi zu versuchen, lag die Idee nahe, meine Protagonistin Angela zu nennen. Einige Monate zuvor hatte ich eine Dokumentation über die ländlichen Regionen Lettlands geschaut. Daher entschied ich, dass der Story hier ein realer Schauplatz geliefert wird, denn wo sonst in Europa hätte meine Kanzlerin die Chance, nicht erkannt zu werden?
Die Geschichte spielt in nicht allzu ferner Zukunft, die Heldin Angela hat sich zur Ruhe gesetzt. Dies deutet wohl sehr darauf hin, dass alles frei erfunden ist. (Vielleicht ist das meine Art, jetzt schon einen Umgang damit zu finden, dass sie sich bald zur Ruhe setzen wird ...) Ebenfalls habe ich die Hintergründe und ihren Lebenslauf etwas verfälscht, um deutlicher zu machen, dass all dies meiner Fantasie entspringt. Und auch bei Sabiedrība, der Gemeinde in der Annas Haus steht, das sie Angela vermietet, habe ich meine Vorstellungskraft genutzt. Wer den Googleübersetzer bemüht, wird feststellen, wie einfallslos ich dabei war.
Was mich am meisten bei diesem Projekt reizte, war eine unaufgeregte, analytische, ältere Rätsellöserin zu schreiben. Inwieweit mir die Hommage an Angela geglückt ist, werden Sie selbst entscheiden müssen ...

Das eBook erschien am 25.12.2020 und ist mittlerweile in allen Shops verfügbar.

zB. bei thalia -> https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID150554464.html

 
Viel Freude beim Lesen, Ihre Claudi Feldhaus